Die letzten zwei Arbeitswochen waren einfach wunderschön!
Wenn ich so über meine Arbeit nachdenke, dann merke ich, wie
sehr sie mir in den vergangenen Wochen ans Herz gewachsen ist. Jetzt noch
einfach so aufzuhören ist undenkbar!
Sicher, ab und zu gibt es mal einen Tag an dem ich ziemlich
müde bin und mein Kopf sich am Abend anfühlt, als ob er gleich platzen würde,
aber diese Tage werden immer seltener. Inzwischen geht mir die Arbeit viel
schneller und leichte von der Hand und ich merke, dass mich die langen
Arbeitstage bei Weitem nicht mehr so schaffen.
Und wenn ich „meine“ Kinder sehe, dann fällt mir nun zu
jedem kleinen Gesicht eine gemeinsame Geschichte ein. Daran, dass sie alle
irgendeine Behinderung haben, denke ich dagegen gar nicht mehr und ich habe
keine Angst mehr, mit ihnen auch zu toben. Wenn sie lachen, weinen, mir einen
süßen nassen Kuss auf die Wange drücken, wütend sind, spielen oder vor dem
Spiegel Grimassen schneiden, sind sie einfach „nur“ Kinder.
Letzten Dienstag haben wir alle zusammen einen Ausflug
gemacht. Schon auf der Fahrt in dem kleinen Sonderbus wurden die Augen vor
Staunen ganz groß und noch ein bisschen größer als wir im Museum ankamen. In
nur einem Ausstellungsraum spazierten wir zwischen einem Dutzend alter Schränke
und Kommoden entdeckten wir eine ganze fantasie-, farben- und liebevolle Welt.
Auf Morgen bin ich auch schon gespannt! Bettina und ich haben
uns nämlich gemeinsam einen Adventskalender für die Kinder ausgedacht.
Allerdings haben wir die Form ein bisschen abgewandelt. Weil man in Russland ja
eigentlich Adventskalender gar nicht kennt und die Kinder auch nicht viel damit
anfangen könnten, wenn sie plötzlich jeden Tag ein Türchen öffnen könnten und
etwas wegnehmen dürften, haben wir uns folgendes überlegt:
Wir haben einen großen Tannenbaum aus Papier gebastelt und
an die Wand im Spielzimmer geklebt. Bis zu den Weihnachtsferien werden wir nun beim
Morgenkreis eine Christbaumkugel, einen Stern oder Engel mehr an den Baum kleben
und so wird es jeden Tag ein bisschen mehr Weihnachten bei uns.
Beschreiben kann man das eigentlich schlecht. Ich werde bei
Gelegenheit einfach mal unsere Kunsttherapeutin nach den Fotos vom Ausflug
fragen, dann könnt ihrs selbst sehen.
Sonst ist eigentlich alles wie immer.
Ach ja, nach so kleinen Kataströphchen wie 2 kaputten
Trinkgläsern (wenn man nur 4 Gläser hatte, ist das durchaus ein mittelschweres
Luxusproblem) und einer kaputten Klohspülung haben wir uns endlich mal wieder
etwas Größeres (von dem wir auch noch lange etwas haben werden) gegönnt:
einen Wasserschaden im Flur und Bettinas Zimmer…
Ok, ganz so lustig ist das leider nicht, aber Ärgern macht
die Wand auch nicht trockener und von einem Lachen hat man wenigstens noch
etwas :D
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