Dieses Jahr werde ich die Weihnachtszeit wohl von einer ganz
neuen Seite entdecken. . .
Unser Adventskranz
die Kerzen kommen noch!
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1300 km von Zuhause noch dazu in einem Land, in dem
Weihnachten so ganz anders (z.B. knapp 2 Wochen später) gefeiert wird, wird mir
zum ersten Mal so richtig bewusst, an wie viele schöne Traditionen ich mich
schon gewöhnt hatte.
17x hieß es für mich „alle Jahre wieder“ - und jetzt?
Dieses Jahr wird Weihnachten wohl ein bisschen anders. . .
Zum Beispiel werde ich wahrscheinlich am 24. und 26. wie alle
Russen arbeiten gehen (am 25. habe ich frei, um mein schönstes
Weihnachtsgeschenk vom Flughafen abzuholen) und einen echten Weihnachtbaum wird
es auch nicht geben, geschweige denn ein Weihnachtszimmer, dass den ganzen Tag
hinter einer verschlossenen Tür auf seinen großen Moment am Heiligen Abend
wartet.
Aber wirklich traurig bin ich deshalb nicht.
Alles ist zwar ein bisschen improvisiert, aber dafür erlebe
ich es irgendwie viel intensiver. Vielleicht weil es weniger „selbstverständlich“
ist. Ich mache nichts, weil es „eben dazugehört“, sondern weil ich ganz bewusst
entschieden habe, dass ich das so auch hier in Russland machen möchte.
Ich freue mich auf Weihnachten – das ist wie jedes Jahr! Und
diesmal genau genommen sogar auf ein Weihnachten im Doppelpack ;)
Jetzt endlich zu meiner Überschrift:
Ohne dieses Lied wollte ich meine Adventszeit auch nicht
einläuten. Deshalb sind Bettina und Ich heute wieder zum deutsch-evangelischen
Gottesdienst in die Petrikirche gegangen. Nach einem kurzen Schreckensmoment,
weil das Lied nicht auf der Liedtafel angeschlagen war, war es doch wie erhofft
das erste Lied, das beim Anzünden der ersten Kerze am Adventskranz gesungen
wurde.
Aber auch sonst hat sich der Besuch in der Kirche auf jeden
Fall gelohnt:
Zum einen weil ich schon immer Mal sehen wollte, wie in
einer evangelischen kirche abendmahl gefeiert wird und zum anderen wegen dem Pfarrer. Das ist
schon ein lustiger Kerl, nicht nur, dass er uns beim Auszug wie ein
Honigkuchenpferd grinsend und mit nach oben gestreckten Daumen einen fröhlichen
ersten Advent wünschte. . .
Als er uns am Ausgang mit einem „Tschüß! Einen schönen Advent
euch beiden!“ verabschiedete und ich mit „ Tschüß! Danke, ebenso.“ Antwortete,
fragte er erstaunt „Ihr seid Deutsche?“ und nachdem wir erzählt hatten, wo wir
herkamen und was wir hier in Russland suchten, wollte er uns nicht so schnell
gehen lassen.
Also blieben wir zum Tee trinken und redeten noch ein
bisschen (oder noch ein bisschen mehr. . .) über die Gemeinde, unsere Arbeit,
russische Geschichte und das Sozialwesen und er ließ es sich auch nicht nehmen,
uns noch in die Katakomben zu führen, und uns die Spuren zu zeigen, die noch verraten,
dass die Kirche einmal zweckentfremdet und als Schwimmbad genutzt worden war.
Eine Stunde später verließen traten wir dann wieder vor die
Türen, wo uns herrlich klare Luft und die Sonne empfing. Also beschlossen wir
spontan nach Hause zu laufen. Wir stöberten noch ein bisschen in unserem
Lieblingsladen und wurden beide fündig, womit mein Vorsatz, an einem Sonntag
keinen Laden zu betreten, dann wohl
gebrochen wäre. . . aber mein neuer blauer Freund ist einfach zu süß!
Und dann ging es an der Eremitage vorbei und die Newa (wo
sonst?) entlang nach Hause.
Eine wunderschöne Schneewanderung, auch wenn uns am Ende
doch der Magen auf den Knien hing und unsere Füße durch Eisklumpen ersetzt worden
waren.
Dieses Foto ist für alle,
die schon so lange
auf Horrorgeschichten vom
bitteren russischen Winter
warten und die ich bisher
immer enttäuschen musste :D
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Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht. . . die Newa! |
Der Adventskranz und die Weihnachtsmusik machte die
Adventsstimmung perfekt.
So, jetzt geht’s aber endlich ans Geschenkebasteln!
Adventskaffee |
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Warum liegt überall schon Schnee, nur bei uns nicht? Sieht toll aus!
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