Der letzte Monat war bisher der schönste, aufregendste und
gleichzeitig auch traurigste Monat für mich.
In den letzten vier Wochen ist so viel passiert, hat sich so
viel verändert, dass ich jetzt im Rückblick meine Gedankengänge und die
wechselnden Gefühle nachvollziehen kann. Kaum zu glauben, aber Anfang des
Monats war mir noch gar nicht klar, dass es mein letzter im Tageszentrum sein
und ich danach nach Pawlowsk ins Kinderheim (die Stelle, in der ich
ursprünglich auch arbeiten sollte) wechseln würde. Nun liegt mein letzter
Arbeitstag bereits eine Woche hinter mir.
Das heißt auf der einen Seite, dass eine wunderschöne Zeit
für mich zu Ende ist, viel früher als ich gedacht hätte, und ich einiges hinter
mir lasse:
die vielen neuen netten Leute, die ich dort kennengelernt
habe, meine inzwischen so vertraute Arbeit, bei der ich mich schon so sicher
fühlte, „Tina & Fina“ und „meine“ Kinder, vor allem die Kinder…
Mit am meisten werde ich auch die Taxifahrten mit Michel
vermissen, unser eingespieltes Team, das wir am Ende waren. Kaum dass wir auf
der Rückbank saßen, hielt er mir schon seine Handflächen hin, damit ich die
Linien mit meinen Fingern nachzeichnen konnte, während er einfach ganz
regungslos dasaß und aus dem Fenster schaute. Später nahm er manchmal meine
Hand und hielt sie minutenlang an seine Wange und auf unserer letzten
gemeinsamen Fahrt legte er seinen Kopf auf meine Schultern und fing aus
heiterem Himmel an zu lachen, so wie nur Michel lacht.
Aber bevor ich hier noch zu melancholisch werde, lieber zu
der schönen Seite, die selbst der Abschied vom Tageszentrum hat.
Dass er mir nicht so leicht gefallen ist, dass ich nicht
„einfach mal so“ die Stelle wechsel, lässt mich ja schließlich auch fühlen,
dass meine Zeit dort richtig war. Nach nur einem Drittel meines
Freiwilligenjahres, durfte ich schon diese Erfahrung machen, die Freiwillige
sonst eigentlich erst am Ende ihres Dienstes machen. Und mein
Freiwilligendienst geht jetzt erst in Runde 2!
Ich darf ein weiteres Projekt von Perspektivy kennenlernen,
neue Erfahrungen machen und viele neue Gesichter erwarten mich. Sicherlich auch
wieder neue Hindernisse und Herausforderungen (z.B. schon vom sprachlichen
Aspekt her), aber auch das verbuche ich eigentlich schon wieder als eine neue
Chance für mich, zu wachsen!
Wenn ich mit anderen Freiwilligen aus Pawlowsk gesprochen
habe, war gleich der erste Satz, dass ich so eine tolle und süße Gruppe bekomme
:)
Morgen geht es los! Ich bin gespannt!
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