Mittwoch, 10. Oktober 2012

Ich lebe noch =)

Dass ich jetzt schon über eine Woche nichts mehr geschrieben habe, liegt größtenteils nur daran, dass ich die letzte Arbeitswoche gerne aus dem Kalender streichen würde.
Und eigentlich hätte ich das ja schon Sonntagnacht wissen müssen. Ich schlief, wenn es hoch kommt, 2 Stunden und hing den Montag ziemlich durch. Und so ging das dann erstmal weiter.
Aber nachdem ich den Donnerstagnachmittag und den Freitag in meinem Bett verbracht hatte, sah die Welt Samstag gleich wieder besser aus und es wurde mal wieder ein wunderschönes Wochenende :)

Am Samstag fuhren wir zu viert zu einem riiiiiiesigen Secondhandmarkt, wo sich auf Feldbetten und Tischen, Pullis, Hosen, Jacken, Schals und, und, und . . . türmten und man durfte einfach reingreifen und mehr oder weniger auf gut Glück von gaaaanz unten ein Stück hervorzaubern. Eigentlich wollten wir ja Arbeitskleidung besorgen (ihr wollt gar nicht wissen, wie ich nach dem Mittagessen aussehe!), aber wie das dann beim Stöbern so ist . . . Man findet nie, was man braucht, aber wie waren trotzdem am Ende ganz zufrieden ;)


Noch ist die Brücke unten . . .

Nachts gegen halb 1 machten wir uns dann nocheinmal auf zur Neva. Was es da zu gucken gab?
Naja, WIR warteten darauf, dass die Brücken hochgingen und EINHEIMISCHE, die vorbei kamen, hatten auch ihren Spaß, waren aber ganz enttäuscht (manche glaubten es wohl auch nicht), als wir ihnen erklärten, dass in unseren Thermoskannen nur Tee und Saft, kein Alkohol war . . .

 
 
 

Um dreiviertel zwei war es dann soweit

Der Sonntag wurde dann verständlicherweise  erst wieder nach einer großen Portion Schlafmit dem Mittagessen (es gab Blinis, was sonst?) fortgesetzt.
Danach wurden Besen und Wischlappen geschwungen . . . Mit ein bisschen Mühe kann man hier immer wieder noch Ecken finden, die beeindruckend schmutzig sind. Zu eurer Beruhigung:
dazu muss man aber schon Schränke oder so abrücken. Fotos erspare ich euch trotzdem :D

Am späten Nachmittag machten wir uns dann bewaffnet mit Wörterbuch, Zettel und Stift auf dem Weg zur Metrostation - et voilá: 10 Minuten später hatten wir eine neue Monatskarte und ganz wichtig eine "справка" (Quittung)

Da war das Wochenende auch fast schon wieder vorbei und ich ging endlich einmal pünktlich um halb 10 schlafen :)

Montag ging es mir dann leider wieder nicht so besonders und gestern früh wachte ich dann mit einem schön belegten Hals auf. Also tat ich genau das, was ich eigentlich unter allen Umständen NICHT machen wollte, nämlich in Russland einen Arzt zu besuchen.

Aber so schlimm war das dann doch nicht. Meine Koordinatorin schickte mich in die Amerikanische Klinik. Die Ärzte und Pfleger konnten alle Englisch und ich fühlte mich gleich gut betreut. Um meine tollen Mustervenen kümmerten sich sogar gleich 3 Krankenschwestern ;)
Nach knapp 2 Stunden bekam ich dann einen kleinen weißen Zettel mit der Diagnose, den verschriebenen Medikamenten und einer Reihe von Anweisungen für mich (viel trinken, ausruhen, das Übliche. . .)

Leider stand damit aber auch für mich fest, dass ich am Abend nicht zum Einführungsseminar von Perspektivy mitfahren konnte (was nach den Berichten unserer Vorgänger einfach nur spitze sein soll). Man das wurmt mich immer noch!!! Bei dem Seminar geht es z.B. darum, am eigenen Körper zu erleben, wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen, seine Bedürfnisse nicht mit Worten zum Ausdruck bringen zu können oder gefüttert werden zu müssen.
Statt mit den anderen Freiwilligen in der Eletritschka zu sitzen auf den Weg in das kleine Dorf (direkt am Meer!), wo die ersten Tage des Seminars stattfinden, saß ich also in meinem Bett und "übersetzte" die Medikamentennamen und suchte im Internet nach deutschen Packungsbeilagen.

Meine Zimmerdecke :)
Ich freunde mich schon mal ein bisschen besser mit ihr an.
Sie wird mir in den nächsten Tagen ja bestimmt noch
ein bisschen näher rücken. . .

Achso, heute Morgen kam ich dann auch auf die Idee Mr. Google nach meiner Diagnose zu befragen.
Sieht so aus, als hätte ich Pfeiffersches Drüsenfieber. . .
Naja, so lange mich die Kopfschmerzen halbwegs in Ruhe lassen, kann ich ja wenigstens schreiben, lesen, malen oder mich an die mir gestellte Sodokuherausforderung machen.
Später am Nachmittag stand dann auch Sophie wieder vor der Tür und ich war cht froh darüber. Versteh das bitte nicht falsch, Sophie, aber zusammen "leiden" ist einfach viel schöner :D




3 Kommentare:

  1. Ich habe am Sonntag schon um 8 Uhr geschlafen! :)
    Ach Fina, das packen wir beide schon. Ich bin zuversichtlich!

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  2. Verdammt Fini... ich wünsche dir gute Besserung!! und das es schnell vorrübergehen möge sowas kann doch ewig dauern.. laut Biss zur Mittagsstunde...

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    1. ja, das habe ich jetzt auch schon das ein oder andere mal gehört/gelesen, dass man das unbedingt richtig auskurieren sollte, weil man sonst noch über Monate hinweg, nicht richtig gesund ist.
      Das ist zumindest so das, was die Internetforen schreiben und Wikipedia sagt. . .
      Aber jetzt wo ich auch etwas mit der Diagnose anfangen kann, kann ich ja auch beim nächsten Arztbesuch viel genauere Fragen stellen.
      Und bis dahin bleib ich brav im Bett :P

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